Regen.

Leise trommelt er gegen die Scheibe, erzählt Geschichten von der Welt dort draußen.
Ein einziger Regentropfen hat so viel mehr zu erzählen, als es ein Mensch jemals könnte. Als immerwährender Kreislauf zieht er schon seit Äonen durch die Welt, zerstreute sich, setzte sich neu zusammen und gebar sich schon tausendmal auf's Neue, gleich einem Phönix, der aus der Asche steigt.

In meinem Kopf regnet es oft. Manchmal vermag ich den Gesang der Regentropfen zu verstehen. Ihre Erzählungen formen sich, wandeln sich. Wie ein Regentropfen selbst.
Sie verändern sich, bis sie durch meine Finger als dicke, schwarze Tinte, die sich mit meinem Herzblut mischte, in weißes Papier gesogen werden und dort als immerwährende Geschichten weiterleben. Beständig, gleich einem Berg. Unveränderlich und stark.

Erklimmen Sie mit mir meine Berge und lassen Sie uns die Aussicht genießen.




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Freitag, 24. September 2010

Arbeitsprobe IX - Sommerregen im Kopf

Dieser Text ist ein persönlicher Blogeintrag diesen Jahres von mir.
Jeder Mensch hat Phasen im Leben, in denen er sehr viel in Frage stellt, sich Gedanken macht und wohl auch nicht weiß, wie es letztenendes weitergehen soll.
Auch mir ging es so und ich habe die Zeit genutzt, um sehr viel nachzudenken.

Als Abschluss meiner zahlreichen Gedanken entstand dann jener Blogeintrag.
Ich mag ihn so sehr und finde ihn so harmonisch, dass ich beschlossen habe, ihn hier einzustellen.




Ich bin erstaunt, wieviel in ein paar Tagen passieren kann.

Ich meine, es gibt Phasen, in denen die Zeit im Sauseschritt rumgeht und eigentlich nichts passiert ist... und dann sind da diese unscheinbaren Tage, die total harmlos anfangen, aber in einem Sommergewitter enden.

Ich persönlich mag Sommergewitter. Ich mag auch den Sommerregen. Besonders den im Kopf. Er wäscht alle Gedanken rein, bis nur noch das übrig ist, was man eigentlich wissen möchte.

Ähnlich wie beim 'richtigen' Regen, entstehen auch in meinem Kopf Sturzbäche und Rinnsale, die alles ausfüllen und sich ihren Weg suchen.
Manches Wasser sammelt sich in einer Sackgasse, bildet eine Pfütze. An anderer Stelle fließt es ungehindert und fröhlich seines Weges. Überall prasselt es, verschiedene Eindrücke stürzen auf einen ein, man riecht, man schmeckt, man hört den Regen. Und dann ist er auf einmal vorbei.

Man fühlt sich wie neugeboren, man hat gesehen, was der Regen nun alles gebracht, was er weggeschwemmt hat. Es duftet frisch und die Vögel singen wieder. Hie und da tropft es noch von den Blättern, man fühlt sich gestärkt und genährt.

So ein Sommerregen im Kopf ist toll. Die letzten Tage hat es viel geregnet in meinem Kopf und die ersten Frühlingsknospen stecken nun ihren Kopf aus der Erde und lassen Ruhe einkehren. Ein wirklich tolles Gefühl.

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