Regen.

Leise trommelt er gegen die Scheibe, erzählt Geschichten von der Welt dort draußen.
Ein einziger Regentropfen hat so viel mehr zu erzählen, als es ein Mensch jemals könnte. Als immerwährender Kreislauf zieht er schon seit Äonen durch die Welt, zerstreute sich, setzte sich neu zusammen und gebar sich schon tausendmal auf's Neue, gleich einem Phönix, der aus der Asche steigt.

In meinem Kopf regnet es oft. Manchmal vermag ich den Gesang der Regentropfen zu verstehen. Ihre Erzählungen formen sich, wandeln sich. Wie ein Regentropfen selbst.
Sie verändern sich, bis sie durch meine Finger als dicke, schwarze Tinte, die sich mit meinem Herzblut mischte, in weißes Papier gesogen werden und dort als immerwährende Geschichten weiterleben. Beständig, gleich einem Berg. Unveränderlich und stark.

Erklimmen Sie mit mir meine Berge und lassen Sie uns die Aussicht genießen.




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Mittwoch, 22. September 2010

Arbeitsprobe IV - Augenlicht (Ein Gedicht)


Dieses Gedicht schrieb ich im Jahr 2008, welches emotional ein sehr schweres Jahr für mich war. Ich habe mich viel mit negativen Einflüssen beschäftigt.
Irgendwann kam mir der Gedanke, wie sich jemand fühlen muss, der erblindet war.

Aus der Vorstellung heraus habe ich diese Zeilen verfasst, in der Hoffnung, diese Emotionen einzufangen.






Farbe, Licht und Umrisse
die Skizzen dieser Welt
verschwimmen vor mir immer mehr
mein Augenlicht zerschellt
gleich Porzellan im freien Flug
wenn es auf den Boden fällt

Leise Tränen weine ich, doch seh ich sie nicht fallen
sehnsücht‘ge Blicke werfe ich, doch seh ich nicht auf was
verzweifelt bin ich - schreie ich, doch dringt aus mir kein Laut

Ich kratze mir die Augen aus,
als nutzlos' Zierde nur noch da
komm, schau in meine schönen Augen,
oder wo eines davon war
in leeren Höhlen, schauerlich
steht mein Schicksal unendlich

Mitleid, Furcht und frecher Hohn
das Echo meiner Selbst
sie dringen zu mir immer mehr
mein Selbstmitleid zerschellt
gleich Porzellan im freien Flug
wenn es auf den Boden fällt

Immer öfter hasse ich, doch lässt der Hohn nicht nach
meinen Willen brülle ich, doch weiter geht die Schmach
verzweifelt bin ich - teufelswild, doch bringt es mir kein Ohr

Ich kratze mir die Augen aus,
als nutzlos' Zierde nur noch da
komm, schau in meine schönen Augen,
oder wo eines davon war
in leeren Höhlen, schauerlich
steht mein Schicksal unendlich

Hört mir doch zu,
verspottet nicht
was mein Leid mir ertragen
So anders als Ihr bin ich nicht
doch Schmach zerfrisst mich innerlich
Schenkt mir doch nur ein wenig Zeit,
klarzukommen, zu verstehn
ich will nicht ewig leiden
so hoert doch nur mein Flehen…

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